Die ganze Wahrheit darüber, wie Chlor in einem Schwimmbad wirkt

Warum wird Chlor überhaupt in Schwimmbädern verwendet?

Haben Sie sich jemals gefragt, warum in Schwimmbädern eigentlich Chlor eingesetzt wird? Natürlich handelt es sich dabei um eine chemische Verbindung, die das Wasser desinfizieren soll. Aber was bedeutet „desinfizieren“ wirklich - und ist das tatsächlich notwendig?

Fangen wir ganz von vorne an.
Hier ist die ganze Wahrheit darüber, wie Chlor im Schwimmbad funktioniert.

Warum Desinfektion unverzichtbar ist

Nach geltenden Vorschriften muss Wasser in Schwimmbädern - insbesondere in öffentlichen - so beschaffen sein, dass es die Gesundheit der Badegäste nicht gefährdet. Das bedeutet: Es darf keine krankheitserregenden Keime enthalten.

Um diese Standards zu erfüllen, müssen Schwimmbäder geeignete Desinfektionsmittel einsetzen, die eine große Vielfalt an Krankheitserregern zuverlässig abtöten. Neben der Klarheit des Wassers und der Verhinderung des Mikroorganismenwachstums spielt auch die Schnelligkeit der Wirkung eine entscheidende Rolle.

Beispiel: Die Norm für die Abtötung von Bakterien im Poolwasser liegt bei 30 Sekunden - eine extrem schnelle Reaktionszeit.

Warum Chlor das am häufigsten verwendete Desinfektionsmittel ist

Chlorierung ist heute die häufigste und effektivste Methode, um Wasser zu reinigen und krankheitserregende Mikroorganismen abzutöten. Chlor wirkt bakterizid und entfernt nicht gefilterte organische Verunreinigungen.

Doch Chlor hat auch Nachteile:
Wenn Chlor im Wasser mit Ammoniak (Ammoniumstickstoff) aus dem menschlichen Körper reagiert, entstehen Chloramine. Diese chemischen Verbindungen verursachen:

den typischen, unangenehmen „Chlorgeruch“
Reizungen von Haut, Augen und Atemwegen
trockene Haut
mögliche allergische Reaktionen bei empfindlichen Menschen

Alternative Methoden zur Wasserdesinfektion

Es gibt auch andere Verfahren, doch sie sind häufig zu kostenintensiv, besonders für große Becken. Zu den Alternativen zählen:

Ozonierung
UV-Desinfektion
Anti-Bio-Systeme
Methoden mit niedriger Salzkonzentration
Bromierung

Ozonierung - die häufigste Alternative

Ozon ist die zweithäufigste Desinfektionsmethode. Vorteile:

weniger Chloramine
weniger Chlorgeruch

Aber: Ozon wirkt nicht sofort und ersetzt Chlor nicht vollständig.

Warum?
Damit verunreinigtes Wasser mit Ozon desinfiziert wird, muss es den Filter durchlaufen - ein Prozess, der wesentlich länger dauert als die Norm von 30 Sekunden.
Daher muss dem Wasser weiterhin Chlor zur Sofortdesinfektion zugesetzt werden.

Ein ozonierter Pool mit etwas Chlor ist jedoch besonders sicher - vor allem für Kinder.

UV-Desinfektion

UV-Licht tötet Mikroorganismen im gefilterten Wasser ab, verhindert aber keine erneute Verunreinigung. Deshalb wird auch hier zusätzlich - wenn auch weniger - Chlor eingesetzt.

Vorteile:

geringerer Chlorgeruch
weniger Chloramine

Warum Chlor trotz Alternativen unverzichtbar bleibt

In Polen und vielen anderen Ländern bleibt Chlor die zentrale Desinfektionsmethode.
Selbst wenn andere Verfahren eingesetzt werden, bleibt Chlor - wenn auch in geringeren Mengen - notwendig, um das Wasser sicher und hygienisch zu halten.

Denn trotz seiner austrocknenden oder reizenden Wirkung ist Chlor entscheidend für:

sauberes Wasser
Keimfreiheit
Gesundheitsschutz

Die Verantwortung liegt auch bei uns - den Badegästen

Die Wasserqualität hängt nicht nur von der Technik ab, sondern auch von den Menschen, die das Schwimmbad nutzen.

Vor dem Schwimmen duschen

Eine kurze Dusche entfernt Mikroorganismen und Verunreinigungen, die später Chloraminbildung verursachen könnten.
Weniger Chloramine = weniger Haut- und Augenreizungen + besserer Geruch im Schwimmbad.